[ d e e p P u r . p l e ) The Highway Star

Konzert am 19. November in der Magdeburger "Bördelandhalle"

Das wars, wieder geht ein überragenes DP-Jahr seinem Ende entgegen und der letzte Gig in Deutschland kann nur bedeuten: - der Beginn der 1970 mit "In Rock" gestarteten Ära einer neuen kreativen Musik unter dem Namen Deep Purple ist noch lange nicht vorbei.
Die Vorband "Sinner" konnte ich leider nicht genießen, da die Veranstalter alle nach Beginn des Konzertes (20.00 Uhr) eintreffenden Fans nicht in den Halleninnenraum vor die Bühne ließen, mit der Begründung die Feuerwehr läßt dort nicht mehr Besucher zu. Wer hat eigentlich die Idee gehabt in einem Rockkonzert Sitzplätze teuer zu verkaufen und die Stehplätze nach dem Zeitpunkt des Einlaßes einzuteilen und nur noch mit Stempel (in den Halleninnenraum) rein/raus zu lassen?
Jeder Discoschuppen hat da mehr Niveau. Jedenfalls ist dieser diskriminierende Umgang mit Konzert-Besuchern in Deutschland wohl einmalig (erinnert an reglementierende DDR Zeiten) und wird es hoffentlich auch bleiben.
So viel der Vorrede, nun zum eigentlichen Konzert welches ich nach einigen Tricks (peinlich für den Veranstalter) doch noch vor der Bühne erleben konnte.
Ted the Mechanics war der Opener und ihm folgte Strange kind.. , das genügte um den Saal zum kochen zu bringen. Bludsucker bewies, daß Gillan in Höchstform ist und Morse auch Blackmore like spielen kann. Mit einer Anspielung auf Zep's Stairway to Heaven, eröffnete Morse das Eingangsthema zu Fingers to the Bone und Lord spielte in seiner Einleitung zu Lazy ein Thema aus Pictured Within - eine Scheibe die jeder Musikliebhaber, egal welcher Richtung sein eigen nennen sollte. Auch Glover war mit einem selten gehörten ca. dreiminütigen fundamentalen Bass Solo in Almost Human (soweit ich mich erinnere) vertreten. Abgesehen von den gut abgehangenen Solis von Morse- Lord/ Morse- Gillan, wurde zum Ende des auf seinen Höhepunkt zusteuernden Konzertes noch das selten gehörte Lucille dargeboten.
Vergessen möchte ich auch nicht die ewig tief stapelnde Drummachine Paice, er war es der aus dem Hintergrund heraus durch kurze Stakkatos, Triolen, Mühlen und weiß der Teufel was noch für Sachen, jedem Titel noch eins drauf setzte und das Konzert trotzdem wie aus einem Guß ablaufen ließ.
Einziger Kritikpunkt an die Band und im speziellen an Herrn Morse: das obligate Gitarrensoli im Mittelteil doch bitte auf das wesentliche, sprich ohne die ganzen durch den Technik - Schnickschnack verwässerten Eskapaden, zu beschränken. Auch wäre eine geänderte Setlist am Ende der Tour ganz angenehm gewesen - warum nicht mal Fools, Place in Line, Dont make me happy oder der rare Dick Pimpel Blues? Doch das sind persönliche Wünsche eines Fans der sich weiterhin wünscht, daß die Spielfreude "seiner Jungs" noch lange andauert.

Michael Huenerson


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